Die Wiederaufbauarbeiten nach dem Zweiten Weltkrieg waren für unser heutiges Hotel von entscheidender Bedeutung. Obwohl es im Jahr 1945 schwer beschädigt wurde, blieben die Mauern bis ins erste Obergeschoss erhalten. Hanns-Jürgen Berger und Tobias Lauterbach haben in ihrem Eintrag eine umfassende städtebaulich-denkmalpflegerische Analyse dieses Prozesses präsentiert. Es ist faszinierend zu sehen, wie unser Gebäude trotz der Herausforderungen des Krieges wiederaufgebaut wurde und seine Bedeutung für die Gemeinschaft wiedererlangte.

Die Pläne für den Wiederaufbau wurden bereits 1946 in Gang gesetzt, und im darauffolgenden Jahr, 1947, erhielt das Projekt die Baugenehmigung. Die Verantwortung für die Planung lag in den Händen von Zwedling, der sich eng an den ursprünglichen Bau anlehnte. Trotz der Orientierung am Original wurde die Gestaltung der Fassade des Gebäudes spürbar vereinfacht und auch die Anordnung der Fenster wurde überarbeitet. Ein besonders kreatives Merkmal waren die zusätzlichen Fledermausgauben im Halbwalm.

Der Rothenburger Kalender von 1909 bis 1951 liefert interessante Einblicke in die historische Nutzung des Gebäudes. Von 1843 bis 1880 beherbergte es eine Bäckerei, die auf eine Familie Vogel zurückzuführen ist. Von 1892 bis 1902 führte Friedrich Schlee die Bäckerei, und von 1904 bis 1951 waren Johann Frei und später Hans-Carl Frei die Inhaber.

Im Jahr 2014 übernahmen wir, Nicole und Mike Hocher, das Hotel. Eine weitere bedeutende Entwicklung erfolgte 2023, als unsere Tochter, Lara Hocher, einstieg. Das historische Gebäude hat sich zu einem gastfreundlichen Hotel entwickelt. Die kontinuierliche Pflege und Nutzung des Bauwerks spiegeln die gelungene Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart in Rothenburg ob der Tauber wider.